Maulbeeren

Was sind Maulbeeren?

Die Früchte sind essbar und erinnern in der Form an längliche Brombeeren. Es gibt drei verschiedene Arten: Weiße, Rote und Schwarze Maulbeere. Hier auf der Wiese sind alle drei Arten gepflanzt.

Was ist eine weiße Maulbeere?

Die grünen Blätter der Weißen Maulbeere sind das Futter für die Seidenspinnerraupen. Aus deren Fäden wurden und werden Seidenstoffe gewebt. Zu diesem Zweck wurden viele dieser Bäume vor allem aus Südeuropa zu uns gebracht und prägen seitdem die Landschaft. Auch in Franken wurden Weiße Maulbeeren an Alleen, auf Marktplätzen und Schulhöfen gepflanzt.

Viele Maulbeeren sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden, weil sie oft nicht erkannt wurden.

Maulbeere als Fruchtbaum

In Europa sind im Wesentlichen zwei Arten der Maulbeere verbreitet: Weiße Maulbeere und Schwarze Maulbeere. Beide Arten stammen aus Asien, wurden aber schon zu Zeiten der Römer in allen wärmeren Regionen Europas verbreitet.

Die Früchte der genannten Arten sind essbar. Das Aussehen erinnert in der Form an längliche Brombeeren, die Farbe reicht von cremefarben (Weiße Maulbeere) bis zu schwarz. Maulbeerfrüchte sind sehr süß und saftig, wobei die Weiße Maulbeere teils als fade gilt, während die Rote und Schwarze Maulbeere intensiver im Geschmack und aromatischer sind. Die Früchte am Baum reifen nach und nach im Laufe mehrerer Wochen und können daher nicht gleichzeitig abgeerntet werden. Als Marktobst haben frische Maulbeeren praktisch keine Bedeutung, da sie zu weich und saftig für den Transport sind und zu schnell verderben.

Die getrocknete Maulbeere erlangt in Deutschland langsam erhöhte Beliebtheit. Ihr Geschmack ähnelt etwa dem von sehr süßen Rosinen, hinterlässt jedoch keinen Nachgeschmack.

Maulbeerblätter als Nahrung für die Raupe des Seidenspinners

Der Seidenspinner oder Maulbeerspinner ist ein ursprünglich in China beheimateter Schmetterling. In China und anderen asiatischen Ländern hat die Nutzung der Seidenproduktion durch die Raupen des Seidenspinners eine sehr lange Tradition. In Europa wurden Seidenspinner „gehalten“, um die Raupen zu „nutzen“. Die Raupen des Seidenspinners ernähren sich ausschließlich von den Blättern der Maulbeerbäume, die für ihre Zucht kultiviert und auch nach Europa importiert wurden. Ganze Landschaften – hauptsächlich in Südeuropa – wurden mit Maulbeerbäumen, der Seidenraupenzucht und durch die Seidenproduktion geprägt. Auch in Preußen wurden aus diesem Grunde Weiße Maulbeeren an Alleen, auf Marktplätzen und Schulhöfen gepflanzt.

Für die Versorgung der Raupen des Seidenspinners sind die Blätter von Maulbeeren unverzichtbar. Aus diesem Grunde wurden um Burgbernheim, aber auch in vielen anderen Gegenden Frankens Maulbeerbäume gepflanzt. So gibt es im südlichen Franken um den Hesselberg einige Dörfer, in denen viele Maulbeeren wachsen. Dort ist auch die Nutzung der Blätter für die Aufzucht der Raupen überliefert.

Maulbeerblätter als Nahrung für die Raupe des Seidenspinners

Die grünen Blätter der Weißen Maulbeere dienen der Zucht des Seidenspinners und waren der hauptsächliche Zweck, zu dem die Maulbeerbäume nach Europa eingeführt worden sind.

Im 19. Jhd. gab es in der Mode einen regelrechten Seidenboom und damit eine große Nachfrage nach Seidenstoffen.

Die Seide der Seidenraupe wurde in den Zeiten vor und während des 2. Weltkrieges für die Herstellung von Fallschirmstoffen verwendet. Aus diesem Grunde wurden damals Schreiben an Schulen und öffentliche Einrichtungen versendet, die dazu aufriefen, sich an der Zucht von Seidenraupen zu beteiligen. So kam es, dass in den Dachräumen von Schulhäusern Käfige für die Seidenraupenhaltung lagerten und die Schülerinnen und Schüler alltäglich Maulbeerblätter zur Fütterung holen mussten.